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Handhabung von Gasflaschen / Druckgasbehältern



Allgemeines

Diese Sicherheitshinweise sind Empfehlungen aus der Praxis für die sichere Handhabung von Druckgasbehältern. Verbindliche Sicherheitsvorschriften werden hierdurch nicht ersetzt, sondern ergänzt.

Diese Sicherheitshinweise gelten für folgende Druckgasbehälter:

Stahlflaschen,

Aluminiumflaschen

Druckgasdosen, die Druckgase enthalten.

Um die Qualität von Behälter und Gas nicht zu beeinträchtigen, sollten Druckgasbehälter vor Witterungseinflüssen (Regen, Schnee), Beschädigung und Verschmutzung geschützt werden. Eines Schutzes vor Sonnenbestrahlung bedarf es nicht.

In unmittelbarer Nähe von Wärmequellen (z. B. Heizkörper, Ofen) sollten Druckgasbehälter nicht aufgestellt werden. Der Abstand zu Heizkörpern muss so groß sein, dass die Oberflächentemperatur der Druckgasbehälter 50° C nicht überschreitet.



Kennzeichnung, Ausrüstung und Prüfung von Druckgasbehältern


Kennzeichnung

Angaben zum Inhalt der Druckgasbehälter ergeben sich aus der Kennzeichnung. Bei Druckgasbehältern erfolgt die Kennzeichnung durch die Einprägungen, Beschriftung, Aufkleber. Bei Prüfgasen sind Angaben zum Inhalt darüber hinaus aus dem mitgelieferten Analysezertifikat zu entnehmen.

Ausrüstung

Um Verwechslungen von Druckgasbehältern zu vermeiden, sind diese mit unterschiedlichen Ventilanschlüssen ausgerüstet, die von der Gasart bzw. von der Gasgemisch-Zusammensetzung abhängen. Die Zuordnung der Anschlüsse zu den Gasen ist den Gasedatenblättern zu entnehmen. Zum Schutz der Ventile dienen Flaschenkappen oder spezielle Verpackungen. Sind die Ventile von Druckgasbehältern mit Verschlussmuttern ausgerüstet, so müssen diese bei Transport und Lagerung der Behälter aufgeschraubt sein.

Wiederkehrende Prüfungen

Die Einhaltung der Prüffristen wird von den Füllwerken überwacht. Aus Druckgasbehältern, deren Prüffrist abgelaufen ist, darf weiterhin Gas entnommen werden. Das ist sicherheitstechnisch unbedenklich. Die Verwendung der Gase aus "abgelaufenen Flaschen" ist ohne Qualitätsminderung möglich. Die Beförderung von Druckgasbehältern mit abgelaufener Prüffrist auf öffentlichen Straßen ist nur erlaubt, wenn sie bis auf einen geringen Rest entleert sind und der Prüfung zugeführt werden.

Innerbetrieblicher Transport

Das innerbetriebliche Transportieren von Druckgasbehältern sollte nur mit Flaschenkarren oder bei kleinen Behältern in geeigneten Trägern erfolgen.

Lagern

siehe Merkblatt "Lagern von Gasflaschen"


Sicheres Handhaben und Entleeren

Druckgasbehälter sollten nur von geschultem Personal gehandhabt werden. Zur Schulung dienen u.a. Sicherheitshinweise, Sicherheitsdatenblätter und Produktinformationen. Diesen können u.a. physikalische und sicherheitstechnische Daten sowie Angaben zur Toxikologie und Ökologie entnommen werden.

Zum Entleeren angeschlossene Gasflaschen sind immer gegen Umfallen zu sichern.

Gasflaschen mit verflüssigten Gasen müssen stehend entleert werden (Ausnahme: gewollte Flüssigentnahme z. B. mit nachgeschaltetem Verdampfer).

Aus Sicherheits- und Qualitätsgründen wird dringend davon abgeraten, aus einem Druckgasbehälter in andere umzufüllen, zu welchem Zweck auch immer.

An Verbrauchsstellen dürfen nur die für die ununterbrochene Durchführung der Arbeiten notwendigen Druckgasbehälter vorhanden sein.

Bevor Druckgasbehälter angeschlossen werden, muss sichergestellt sein, dass ein Rückströmen vom Leitungssystem in die Flaschen nicht möglich ist.

Sollte zum Entleeren von Druckgasbehältern mit verflüssigten Gasen eine Druckerhöhung durch Erwärmen notwendig sein, so dürfen die Behälter nur bis zu einer maximalen Temperatur von 50°C erwärmt werden. Die Erwärmung sollte mit Warmwasser oder Heißluft erfolgen, keinesfalls aber mit offener Flamme.

Nach Entfernen der Ventilverschlussmutter Verunreinigungen des Ventilanschlusses vermeiden und umgehend einen Druckminderer anschließen.

Druckminderer mit den passenden Anschlüssen werden von uns angeboten.

Vor Offnen des Flaschenventils muss die Einstellschraube des Druckminderers ganz herausgedreht sein (Druckminderer geschlossen).

Flaschenventil zügig, ruckfrei und vollständig öffnen. (Nach einer Umdrehung des Handrades ist das Ventil vollständig geöffnet.)

Hierzu keine Gleit und Schmiermittel sowie Werkzeuge benutzen.

Die Dichtheit des Anschlusses sollte mit geeigneten Methoden überprüft werden (Leckspray z.B. Nekal).

Einstellschraube des Druckminderers langsam eindrehen, bis der gewünschte Hinterdruck erreicht ist.

Bei längerer Unterbrechung der Gasentnahme Flaschenventile schließen.

Rückgabe der Druckgasbehälter mit geringem Überdruck.

Hierdurch wird u.a. sichergestellt, dass keine Fremdstoffe in den Druckgasbehälter eindringen können.

Druckgasbehälter mit offensichtlichen Mängeln müssen klar gekennzeichnet an den Gaselieferanten zurückgesandt werden.


Maßnahmen im Brandfall


siehe Merkblatt "Behandlung von Gasflaschen während und nach Bränden"


Diese Veröffentlichung entspricht dem Stand des technischen Wissens zum Zeitpunkt der Herausgabe.
Der Verwender muss die Anwendbarkeit auf seinen speziellen Fall und die Aktualität der ihm vorliegenden Fassung in eigener Verantwortlichkeit prüfen.

Quelle: Industriegaseverband e. V.